Bild: Motivschmiede Weber

Keine leichte Entscheidung für die ehrenamtlichen Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter in Schauenburg, das hat sich in den vorangegangenen Sitzungen schon gezeigt.

Im Arbeitskreis Kindertagesstätten, indem neben Mitgliedern der Gemeindevertretung und des Gemeindevorstandes auch Elternvertreter und KiTa-Leitungen sitzen, wurden drei mögliche Varianten für eine Erweiterung der Schauenburger KiTas vorgestellt.

Ein Anbau an die Hirzsteinzwerge und späteren Neubau, ein Neubau mit der Grundschule Elgershausen und ein kompletter kurzfristiger Neubau auf ein noch zu bestimmendes Grundstück. Der Arbeitskreis KiTa hat sich mehrheitlich für einen Neubau ausgesprochen und die Gründe sind nachvollziehbar.

Im Haupt- und Finanzausschuss der Gemeindevertretung wurden die drei Varianten vorgestellt und besprochen. Leider fällt der Neubau mit der Grundschule weg, da hier nach eingehender Prüfung nicht genug Platz für die KiTa-Kinder wäre. Solch eine KiTa würde nicht genehmigt werden.

Somit bleibt die Entscheidung zwischen einem kompletten Neubau und einem Anbau an die Hirzsteinzwerge.

Ein Neubau mit sieben Gruppen würde zu einer optimierten pädagogischen und organisatorischen Arbeit führen, den „Kleinen Bär“ ersetzen und perspektivisch die benötigten zusätzlichen Räume für die nächsten Jahre bieten.

Ein Neubau müsste kurzfristig umgesetzt werden, da zeitnah neue KiTa-Plätze zur Verfügung stehen müssen. Dadurch engt sich die Standortauswahl stark ein, es bliebe lediglich ein Grundstück an der Altenritter Straße. Dieses wird aufgrund der vielbefahrenen Straßen in direkter Umgebung und der Nähe zu den Hirtzsteinzwergen aber abgelehnt. Da sich Elgershausen in den nächsten Jahren weiter entwickeln wird, wäre ein neuer Standort für einen Kindergarten in der Nähe eines noch zu entwickelnden Neubaugebietes sinnvoller, da dies die Wege der Eltern verkürzen wird. Weiterhin würde diese Variante den problematischen Verkehr im Ortskern entlasten. Diese Entwicklungen sind aber erst am Beginn und benötigen Zeit.

Der Anbau an die Hirtzsteinzwerge gibt der Gemeinde Zeit einen guten Standort für den noch zu erstellenden Neubau zu finden. Ferner ist die Kombination aus Anbau und späteren Neubau in Summe günstiger. Bei einem Anbau besteht die Möglichkeit vorhandene Infrastruktur der KiTa Hirtzsteinzwerge mit zu nutzen. Die notwendige Fläche ist vorhanden und eine Umsetzung wäre schnell durchführbar. Natürlich stehen die positiven Aspekte des Neubaus dem Anbau entgegen. Vor allem der Weiterbetrieb des kleinen Bärs, der nach der TÜV-Prüfung als sicherheitstechnisch unbedenklich gilt aber nicht den Raum bietet um nach heutigem Standard pädagogisch zu arbeiten.

In den vorgestellten Varianten ist ein Ersatz für die KiTa Pusteblume, die zurzeit gemietet wird, nicht enthalten. Das bedeutet, dass die Gemeinde in Zukunft eine Entscheidung treffen muss, wie es mit dieser Tagesstätte weiter geht. Nur in der Variante Anbau und späteren Neubau könnte die KiTa Pusteblume in den Neubau integriert werden und somit weitere Mietkosten einsparen.

Während der Gemeindevertretersitzung wurde behauptet, dass der „Kleine Bär“ nicht mehr betriebssicher sei und somit sofort geschlossen werden sollte. Tatsächlich wurde die Einrichtung vor kurzem durch den TÜV nach aktuellen Kriterien geprüft und als sicher eingestuft. Die Behauptung erweist sich daher als Panikmache, um die sich anbahnende Entscheidung doch noch zu verhindern. Die vorgeschlagene Alternative eines Neubaus des Kindergartens durch externe Träger widerspricht dem Beschluss des Arbeitskreises Kindertagesstätten, nach dem alle Kindertagesstätten weiterhin durch die Gemeinde Schauenburg gebaut und betrieben werden sollen. Dem folgte und folgt die SPD-Fraktion ausnahmslos bei vergangenen und zukünftigen Beschlüssen. Somit bleibt diese Panikmache ein Versuch, Interessen durchzusetzen, denen sich nicht einmal die Mitglieder der eigenen Fraktion anschließen.

Die Entscheidung hat sich niemand einfach gemacht, dass haben auch die Redebeiträge in der Gemeindevertretung gezeigt. Auch die Abstimmung in der SPD-Fraktion war nicht eindeutig.

Viele haben dem Anbau an den Hirtzsteinzwergen zugestimmt, nicht weil es die beste Variante war, sondern die zurzeit vernünftige. Insgesamt ist die nun beschlossene Variante des Anbaus und einen späteren Neubau auf einen noch festzulegenden Standort die kostengünstigere Möglichkeit. Da die Gemeinde mitten in der Corona-Krise steht und starke finanzielle Einbußen zu verkraften hat, ist dies ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung gewesen. Die weiteren finanziellen Folgen der Corona-Krise sind nicht abzusehen. Geleichzeitig wollen wir den Weg, Elgershausen weiterzuentwickeln fortschreiten. In die Planungen zur Erweiterung von Elgershausen gehört die Planung einer neuen KiTa vorangestellt. Diese soll den Kleinen Bär und die Pusteblume ersetzten, aber dann an einem guten neuen Standort, der auch den Verkehr innerorts entlasten kann.